Wir schaffen uns einen Welpen an – was ist besonders zu beachten?

 

 

 

 

Die Entscheidung, einen Hund als neues „Mitglied" in die Familie aufzunehmen, bedeutet eine Beziehung über viele Jahre. Damit diese Beziehung für alle Beteiligten schön und bereichernd ist, ist es wichtig, schon beim Kauf eines Welpen die Weichen richtig zu stellen. Welpen aus „schlechtem Hause" werden später oft Problemhunde, die zu Aggressivität, Bissigkeit und Angstverhalten neigen. Im folgenden wollen wir Ihnen ein paar Tipps geben, woran man einen guten Züchter erkennt und worauf beim Kauf und in der ersten Phase im neuen Zuhause geachtet werden sollte.

 

 

 

Auf jeden Fall sollte man sich vor dem Kauf eines Welpen selber ein Bild des Züchters machen, indem man ihn besucht um seine Hunde und das gesamte Umfeld kennen zu lernen.

 

 

 

Was bedeutet Sozialisation und warum ist sie so wichtig?

 

 

 

Unter Sozialisation versteht man die frühzeitige Gewöhnung an möglichst viele verschiedene Umweltreize. Das hat den Vorteil, dass diese Reize später kein Angst- oder Aggressionsverhalten bei den Tieren auslösen. Der optimale Zeitpunkt liegt immer in der Jugendzeit. Was in dieser Phase erfahren oder auch nicht erfahren wird, kann im späteren Leben nur noch sehr mühevoll verändert werden.

 

Die Welpenphase ist daher eine besondere Zeit im Leben eines Hundes. Die moderne Verhaltensforschung hat gezeigt, dass eine breit gefächerte Sozialisation für den Welpen in dieser Zeit von entscheidender Bedeutung für sein späteres Leben ist. Je besser die Voraussetzungen beim Züchter sind, desto besser wird der Welpe mit unbekannten Situationen zurechtkommen und ein umso angenehmerer Hausgenosse wird er werden.

 

In der Welpenzeit entwickeln sich alle Nervenverbindungen im Gehirn des Hundewelpen, die für die Anpassung an seine Umwelt wichtig sind und auf die er sein ganzes Leben lang zurückgreifen wird. Alle Erfahrungen, die er später einmal machen wird, werden mit dem bereits Erlernten verglichen. Wenn durch eine reizarme Aufzucht nur wenige Nervenverbindungen geknüpft werden konnten, wird der Hund in den allermeisten Fällen für den Rest seines Lebens schwer benachteiligt sein und vor vielen Situationen Angst haben.

 

Während der Sozialisationsphase, die beim Hund, ebenso wie bei den meisten anderen Tierarten, schon kurz nach der Geburt beginnt, entwickelt sich das Gehirn besonders schnell. Je mehr Anstrengungen unternommen werden, desto besser entwickelt sich das Gehirn. Alle Erfahrungen werden intensiv aufgenommen und abgespeichert. Während dieser Zeit lernt der Welpe, wie er mit der Umwelt, in der er lebt, umgehen und neue Situationen bewältigen kann. Er muss lernen als Mitglied einer Gemeinschaft zu leben, sich ein- und unterzuordnen, sowie die Sprache seines Sozialpartners Mensch, aber auch die anderer Hunde zu verstehen. Im Gegensatz zu Verhaltensweisen, wie etwa Jagd- und Fressverhalten oder Welpenaufzucht, die vorwiegend angeboren sind, müssen Hunde auch ihre Sprache untereinander erst durch Erfahrung und Übung erlernen. (Merkblatt LGL Bayern)